nervus medianus ulnaris
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Die multifokale motorische Neuropathie (MMN)

Was ist MMN?

Die multifokale motorische Neuropathie, kurz MMN, ist eine seltene langsam fortschreitende Erkrankung der peripheren Nerven und gehört zu den entzündlichen Neuropathien. Eine Behandlung bei MMN ist mit Medikamenten gut möglich, eine Heilung ohne Therapie ist allerdings sehr selten.

Meist sind die Arme und Hände schwerer betroffen als die Beine und Füße. Typisch ist ein Nachlassen der Muskelkraft, die meist in den Händen beginnt.  Die Symptome treten meist nur auf einer Körperseite auf (asymmetrisch).

Im Gegensatz zur CIDP (chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie) und zum GBS (Guillain-Barré-Syndrom) sind die sensorischen Nervenbahnen in der Regel nicht betroffen. Das bedeutet, dass die Sinneswahrnehmungen nicht gestört sind.

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MMN ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Strukturen der Ranviersche Schnürringe (freiliegender Abschnitt eines Axon, der nicht von der Myelinschicht umhüllt ist) fälschlicherweise als körperfremd erkennt und dadurch die Myelinschicht und die Axone (Nervenzellfortsätze) beschädigt.

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Wer ist von MMN betroffen?

Männer sind etwa 3-mal so häufig betroffen wie Frauen.

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Wie häufig tritt MMN auf?

MMN ist eine seltene Erkrankung und wird bei etwa < 1 pro 100.000 Personen diagnostiziert. Wahrscheinlich kommt die Krankheit tatsächlich häufiger vor, da sie oft nicht erkannt wird.1

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In welchem Alter tritt MMN auf?

In den meisten Fällen sind Erwachsene betroffen, das mittlere Alter bei Diagnosestellung ist 40 Jahre.1 In Einzelfällen wurde die Neuropathie auch bei Kindern beobachtet.

Symptome bei MMN

Die für die MMN charakteristische Muskelschwäche entwickelt sich langsam im Laufe der Zeit und betrifft vor allem die Arme, meist beginnend in einer der Hände. Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Schmerzen werden nicht oder nur in geringem Ausmaße beobachtet.

Mehr zu den Symptomen der MMN

Ursachen bei MMN

Die Ursachen und Entstehung der MMN sind noch nicht bekannt. In manchen Fällen sind Autoantikörper nachweisbar, die auf eine Autoimmunerkrankung schließen könnten.

Mehr zu den Ursachen der MMN

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Was ist das periphere Nervensystem?

Mit dem Begriff „peripheres Nervensystem“ bezeichnet man alles, was zum Nervensystem gehört, mit Ausnahme des Gehirns und des Rückenmarks (diese gehören zum zentralen Nervensystem). Das periphere Nervensystem liegt also außerhalb des Schädels und des Bereichs der Wirbelsäule.

Diagnose bei MMN

Die Diagnose der MMN basiert auf klinischen Kriterien und elektrophysiologischen Messungen. Die körperliche Untersuchung beurteilt, welche Körperregionen von der Muskelschwäche betroffen sind und wie stark diese ausgeprägt ist.

Zumeist wird danach mit der Elektroneurographie festgestellt, welche Nerven genau betroffen sind und ob eine vollständige Blockierung der Reizleitung in den Nerven vorliegt (Leitungsblock).

Falls weitere Informationen benötigt werden, wird die Ärztin oder der Arzt darüber hinaus weitere Untersuchungen anfordern wie eine Magnetresonanztomographie oder Blutuntersuchungen.

Eine Abgrenzung gegenüber anderer Polyneuropathien ist wichtig für die Wahl einer effektiven Therapie und der entsprechenden Prognose.

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Mehr zur Diagnose von MMN

Mehr zur Abgrenzung gegenüber anderer Polyneuropathien

Behandlung bei MMN

Intravenös verabreichte Immunglobulininfusionen sind die Therapie der Wahl bei der MMN. In der Regel zeigen sie eine gute Wirkung. In Ausnahmefällen können auch andere Wirkstoffe zum Einsatz kommen, wobei Kortikosteroide sich bei der MMN als unwirksam erwiesen.

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Mehr zur MMN-Behandlung

C-APROM/DE/IG/0062