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MMN-Therapie laut Leitlinie1

Die multifokale motorische Neuropathie (MMN) ist mit Immunglobulinen sehr gut behandelbar, allerdings lässt die Wirkung im Laufe der Zeit nach. Falls Immunglobuline nicht infrage kommen oder keine Wirkung zeigen, können Immunsuppressiva zum Einsatz kommen, allerdings muss die Nutzen-Risiko-Abwägung sehr sorgfältig erfolgen.

Das Ziel einer Therapie ist es, die Leitungsblockaden zu reduzieren und Nervenschädigungen zu verlangsamen oder gar aufzuhalten. In der Regel ist die Therapie von MMN eine Dauertherapie, eine Heilung ohne Behandlung geschieht sehr selten.

MMN-Tropf

Immunglobuline bei MMN

  • Hochdosierte intravenöse Immunglobuline

    Intravenöse Immunglobuline (IVIG) sind in der Therapie der MMN die erste Wahl.

    Bei einem Großteil der Patient:innen mit MMN zeigt eine Therapie mit hochdosierten IVIG eine schnelle und deutliche Verbesserung der Muskelkraft, auch wenn der Mechanismus nicht geklärt ist. Initial werden 2g/kg über 2-5 Tage empfohlen. Wenn die Therapie anschlägt, folgt die Erhaltungstherapie mit 0,4g/kg alle 4 Wochen.

    Obwohl die langfristigen Effekte der Erhaltungstherapie mit Immunglobulinen in mehreren Studien bestätigt wurden, verhindert die IVIG-Behandlung nicht einen leichten, allmählichen Rückgang der Muskelkraft, vermutlich aufgrund der fortschreitenden axonalen Degeneration.

    Die derzeitige Datenlage weist darauf hin, dass auch subkutan verabreichtes Immunglobulin sicher und wirksam sein kann.2, 3, 4, 5, 6
    Eine in kürzeren Intervallen durchgeführte subkutane Therapie könnte eine Alternative darstellen.

Mehr zu den Takeda-Therapien

Weitere Therapieoptionen bei MMN

  • Kortikosteroide

    Kortikosteroide und Plasmapherese, die bei anderen Neuropathien erfolgreich eingesetzt werden können, zeigen bei MMN keine Wirkung. Sie könnten sogar die Symptome verschlimmern.

    Wenn Immunglobuline keine oder keine ausreichende Wirkung bei Patient:innen mit MMN zeigen, können immunsuppressive Therapien, z. B. Cyclophosphamid, erwogen werden. Diese verursachen allerdings starke Nebenwirkungen, daher sollte der Einsatz sorgfältig überdacht werden.

SCIG: subkutane Immunglobulintherapie. IVIG: intravenöse Immunglobulintherapie.

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  1. Van Schaik IN. et al. J Peripher Nerv Syst. 2010;15(4):295–301.
  2. Sommer C. et al., Therapie akuter und chronischer immunvermittelter Neuropathien und Neuritiden, S2e-Leitlinie, 2018; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 29.04.2025).
  3. Eftimov et al. Journal of the Peripheral Nervous System. 2009; 14:93-100.
  4. Harbo et al. European Journal of Neurology. 2009; 16(5):631-8.
  5. Harbo et al. Neurology. 2010; 75(15):1377-1380.
  6. Racosta JM, et al. Muscle Nerve. 2017; 55:802-9.

C-APROM/DE/IG/0062